CRPS: Wenn Schmerz „zu viel“ bleibt

CRPS: Wenn Schmerz „zu viel“ bleibt

CRPS: Wenn Schmerz „zu viel“ bleibt – Ursachen, Symptome, Behandlung

Kurz erklärt:
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist eine chronische Schmerzerkrankung, die meist nach einer Verletzung oder Operation an Arm oder Bein entsteht. Typisch ist ein Schmerz, der stärker und anhaltender ist, als es die ursprüngliche Verletzung erwarten ließe. Häufig kommen Schwellung, Hauttemperatur-/Farbveränderungen, Überempfindlichkeit und Bewegungseinschränkung dazu. Eine frühe Behandlung verbessert die Aussichten. Quelle:(nhs.uk)

Wie entsteht CRPS?

Die genauen Ursachen sind nicht abschließend geklärt. CRPS tritt oft nach Trauma, OP, seltener nach Schlaganfall oder Herzinfarkt auf. Vermutet wird ein Zusammenspiel von Nervensystem, Entzündungsreaktionen und Durchblutung. Man unterscheidet CRPS I (ohne nachweisbare Nervenläsion) und CRPS II (mit Nervenläsion). Zusätzlich sprechen Fachleute von „warmem“ und „kaltem“ CRPS je nach Temperatur der betroffenen Region zu Beginn. Quelle:(mayoclinic.org)

Häufige Symptome

  • Starker, anhaltender Schmerz (brennend, stechend), oft Allodynie: Schon leichte Berührung tut weh.

  • Schwellung, Hautfarb-/Temperaturwechsel, verändertes Schwitzen oder Haar-/Nagelwachstum.

  • Bewegungseinschränkung durch Schmerz, Schonung, ggf. Dystonie.

  • Verlauf und Ausprägung variieren, die Erkrankung ist selten, aber belastend. Quelle:(nhs.uk)

Diagnose

CRPS ist eine klinische Diagnose – es gibt keinen einzelnen „CRPS-Test“. Ärztinnen/Ärzte nutzen definierte Kriterien (z. B. Budapest-Kriterien), schließen andere Ursachen aus und bewerten Verlauf und Befunde. Eine frühe Abklärung bei Verdacht ist sinnvoll. Quelle:(mayoclinic.org)

Behandlung: Multimodal und möglichst früh

Eine Heilungsgarantie gibt es nicht, aber viele Betroffene profitieren von einer kombinierten Therapie aus Physio-/Ergotherapie, Schmerzmedizin, Aufklärung/psychologischer Unterstützung und Alltagstraining. Frühe Bewegung und Funktionsaufbau sind zentral; je früher gestartet wird, desto besser die Chancen auf Besserung. Quelle:(nhs.uk)

Typische Bausteine:

  • Physiotherapie & Ergotherapie: behutsame Mobilisation, Desensibilisierung, funktionelles Training, Alltagsstrategien. Quelle:(nhs.uk)

  • Schmerzmedizin: individuell angepasste Medikamente; invasive Verfahren werden zurückhaltend und leitlinienkonform eingesetzt. Quelle:(AWMF)

  • Psychoedukation & Verhalten: Umgang mit Schmerz, Stressreduktion, Aktivitätssteuerung. Quelle:(nhs.uk)

  • Hilfsmittel & Heimprogramme: strukturierte Übungspläne, ggf. Spiegeltraining/Graded Motor Imagery (siehe unten). Quelle:(nhs.uk)

Prognose: Viele Menschen erleben innerhalb der ersten 1–2 Jahre eine allmähliche Besserung, manche behalten Beschwerden. Frühe, koordinierte Therapie verbessert die Aussicht. Quelle:(nhs.uk)

Spiegeltherapie & Graded Motor Imagery (GMI)

Was ist das?

  • Spiegeltherapie (MT): Übungen vor einem Spiegel erzeugen einen visuellen Bewegungseindruck der betroffenen Seite und können Schmerzen/Bewegung beeinflussen.

  • Graded Motor Imagery (GMI): Stufenprogramm aus Links/Rechts-Erkennung, motorischer Vorstellung und Spiegeltherapie.

Was sagt die Evidenz?
Studien deuten darauf hin, dass MT/GMI bei einem Teil der Betroffenen Schmerz und Funktion verbessern kann, besonders früh im Verlauf – die Evidenzbasis ist jedoch gemischt und teils limitiert; es braucht weitere hochwertige Studien. Fazit: Sinnvoll als Baustein innerhalb eines gesamttherapeutischen Plans, ideal mit therapeutischer Anleitung. Quelle:(MDPI)

Alltagstipps (ärztlich abgeklärt, kein Ersatz für Therapie)

  • Früh, sanft, regelmäßig bewegen – kurze, häufige Einheiten statt Marathon.

  • Desensibilisierung mit weichen Materialien, Temperaturwechsel nur behutsam.

  • Pacing: Aktivität dosieren, Rückschläge einkalkulieren, Fortschritt protokollieren.

  • Haut-/Gewebepflege und gute Wundheilung bei Verletzungen; Infektionen ärztlich abklären.
    Diese Punkte sollten in dein Therapie-Team eingebettet werden. Quelle:(nhs.uk)

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

  • Neu auftretende starke Schmerzen nach Verletzung/OP mit Schwellung, Farb-/Temperaturänderungen, Berührungsempfindlichkeit oder Funktionsverlust.

  • Frühe Überweisung an schmerzerfahrene Fachleute ist empfohlen; früh beginnende Therapie korreliert mit besseren Ergebnissen. Quelle:(Mayo Clinic Proceedings)

Seriöse Hilfe & Leitlinien

  • NHS: Übersichten zu Symptomen, Diagnose, Behandlung. Quelle:(nhs.uk)

  • Deutsche Schmerzgesellschaft: Patienteninfo, Typen-Einordnung (CRPS I/II, warm/kalt). Quelle:(Schmerzgesellschaft)

  • AWMF-Leitlinie (DE): Empfehlungen zu Diagnostik & Therapie (S-Level). Quelle:(AWMF)

  • Cleveland/Mayo Clinic: Patienteninformationen, Bedeutung der frühen Therapie. Quelle:(Cleveland Clinic)

Ehrlicher Schluss

CRPS ist komplex, aber behandelbar. Der beste Weg ist frühzeitig, multimodal und koordiniert – mit dir und deinem Therapie-Team im Zentrum. Spiegeltherapie und GMI können sinnvolle Bausteine sein, sind aber kein Wundermittel. Quelle:(nhs.uk)

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Entscheide Maßnahmen stets gemeinsam mit deinem Behandlungsteam.

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Was ist besser ... Aluspiegel oder Acrylspiegel?

Für einen regelmäßigen und professionellen Therapieeinsatz ist Aluminiumverbund sicherlich die robustere, hygienischere und alltagstauglichere Wahl. Acryl kann optisch überzeugen, verlangt aber deutlich mehr Pflege und Umsicht. Preislich nimmt sich das Material nicht viel. Wer Sicherheit, Hygiene und Leichtigkeit priorisiert, fährt mit Aluminiumspiegeln auf Dauer besser.

Wie wähle ich die richtige Größe?

  • Hand/Unterarm: Klein bis mittel (Tischformat).
  • Ellbogen/Schulter oder Fuß/Unterschenkel: Mittel bis groß.
  • Bein/ganze untere Extremität: Größerer Spiegel (besseres Sichtfeld).
    Tipp: Setz dich hin, simuliere die Position und prüfe, ob die gesunde Seite komplett im Spiegel sichtbar ist, ohne dass du dich verrenken musst.

Was, wenn ich eine Spiegelbox habe?

  • Perfekt für Handfokus. Achte auf:Beleuchtung in der Box: Beschlag/Reflexe vermeiden.Hygiene: Innenflächen gut wischbar? Sonst Einwegtücher/Einlagen nutzen.Begrenzter Raum: Plane Übungen, die ohne großes Ausschlagen klappen (z. B. Supination/Pronation, Pinzettengriff, Sequenzen mit kleinen Requisiten).

Sicherheit & Aufbewahrung

  • Standsicherheit: Rutschfeste Füße/Unterlage, keine Hitzequellen, nicht als Stütze benutzen.
  • Kinder: Nur unter Aufsicht.
  • Transport: Schutz-/Transporttasche beugt Kratzern vor; Kanten schützen.

Bestellung, Lieferung & Service

  • Lieferzeit: Lagerware meist 1–2 Werktage; Sondermaße nach Absprache.
  • Praxis/Klinik: Staffelpreise, Sets, Inventar-Label/Branding auf Wunsch.
  • Downloads: Übungs-PDFs, Poster, Checklisten – ideal zum Start.